Straßenexerzitien beim evangelischen Kirchentag, Stuttgart

Exerzitien auf der Straße auf dem Kirchentag sind zu finden im

 Geistliches Zentrum
am Freitag 5. Juni
15.00-18.00 Geistliches Leben bildet Gemeinschaft
Mit Menschen auf der Straße unterwegs
P. Christian Herwartz SJ, Arbeiterpriester, Berlin
Neue Lebens- und Glaubens-Räume im alten Spital
Sr. Brigitte Arnold, Pfarrerin, Kommunität Diakonissenhaus Riehen/Schweiz
Marcus Sartorius, Drittorden Kommunität Diakonissenhaus Riehen/Schweiz
Gospel – eine Bewegung bricht sich Bahn
Thomas Dillenhöfer, Gospel im Osten, Stuttgart
Albrecht Hoch, Pfarrer, Stuttgart
Kirche vor Ort oder Kirche als Netzwerk
Bischöfin Petra Bosse-Huber, Ökumene und Auslandsarbeit Ev. Kirche in Deutschland (EKD), Hannover
Podium mit den Vortragenden und
Dr. Christian Hennecke, Fachbereich Missionarische Seelsorge, Bistum Hildesheim
Moderation:
Bärbel Hartmann, Kirchenrätin, Bad Urach
Karl-Heinz Jaworski, Diakon, StuttgartAlte Stuttgarter Reithalle, Seidenstr. 34 (114 / m29

Samstag 6. Juni
11.00-18.00 Mitmachangebot: Exerzitien auf der Straße
Start vor der Berger Kirche
P. Christian Herwartz SJ, Arbeiterpriester, Berlin

Die Exerzitien auf der Straße werden an der Berger Kirche Ihren Startpunkt haben.

Ab 15 bis 18 Uhr ist in der Liederhalle den Tagungsraum T23 gebucht.

Kirchenasyl: Die lebendigste Basisbewegung

Meine Straßenexerzitien haben mich – zufällig – zum Ausländeramt geführt. Menschen, klassifiziert nach Herkunft und Aufenthaltsstatus, wartend in den Korridoren.

Manche Menschen tauchen auf auf den Ämter und der Straße nicht auf – weil sie dort Gefahr laufen, aufgegriffen und abgeschoben zu werden. Wie die Flüchtlinge, die im Kirchenasyl Schutz gesucht haben.

Aktuell lodert dazu eine Debatte auf. Innenminister de Maiziere, Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentags, hat die Kirchen scharf angegriffen. Bei einem Treffen mit katholischen Bischöfen sagte er „er lehne Kirchenasyl prinzipiell und fundamental ab“.

Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, hat dazu einen sehr guten Kommentar (LINK) geschrieben in dem es u.a. heisst:

Eigentlich sollten dem Gesetz nach auch hier „Härtefälle“ berücksichtigt werden. In der Praxis ist das nicht so. „Die Durchführung der gesetzlich vorgesehenen humanitären Einzelfallprüfung durch das Bundesamt ist nicht erkennbar“, sagt Stephan Theo Reichel, der im Auftrag der evangelisch-lutherischen Landeskirche seit 1. Oktober 2014 die Kirchenasyle in Bayern hauptamtlich koordiniert. „Vorgelegte Gutachten und Eingaben werden ignoriert, mit allen Mitteln werden Abschiebungen juristisch durchgesetzt.“ Er klagt über Abschiebungen „ohne Prüfung und Rücksichtnahme“ – „nach Bulgarien und Ungarn ins Gefängnis oder nach Italien auf die Straße“.
Das wollen immer mehr Kirchengemeinden verhindern: Sie wollen den Flüchtlingen geben, was der Staat des Grundgesetzes ihnen verweigert – Schutz und Hilfe in bedrohlicher Situation. „Die Hilfe für Flüchtlinge ist als Anliegen tief in vielen unserer Gemeinden verwurzelt. Und das ist auch gut so“, sagte Heinrich Bedford-Strohm der Süddeutschen Zeitung. Und: „Das Kirchenasyl bedroht weder das Recht noch taugt es zu einer Grundsatzdebatte.“
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, sagte der SZ, dass er den Kirchengemeinden dankbar sei, „die sich um die Not von Flüchtlingen kümmern“. Die Gemeinden gingen in aller Regel sehr sorgfältig mit dem Kirchenasyl um. Und die Praxis der zurückliegenden Jahrzehnte zeige, „dass während eines solchen Kirchenasyls fast immer eine bessere und rechtsstaatlich einwandfreie Lösung gefunden werden kann“.

Und weiter heisst es da:

Die Kirchenasyl-Bewegung ist die lebendigste Basisbewegung, die es derzeit in den beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland gibt. Seit 31 Jahren gibt es ein Kirchenasyl in Deutschland, vor 21 Jahren wurde die Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“ von evangelischen und katholischen Christen gegründet.
In kaum einer anderen Frage sind Kirchengemeinden so engagiert, in keiner anderen Frage funktioniert Ökumene, die Zusammenarbeit zwischen evangelischen und katholischen Pfarreien so gut. Kirchenasyl ist für sie die Übersetzung des Evangeliums in die Gegenwart. Da steht im Matthäus-Evangelium das Jesus-Wort: „Ich war fremd, und ihr habt mich beherbergt. Ich war verfolgt, und ihr habt mir Schutz gewährt“. Und: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“.

 

Heribert Prantl
Heribert Prantl

 

Mannheim: Gottes Spuren entdecken in der Großstadt

Exerzitien auf der Straße – 19.-28. Juni 2015 Mannheim
Die Herausforderung:

Sich Gott nähern auf den Straßen der Stadt.
In den Obdachlosen und Randständigen.
Im Bus und im Park.
An gewöhnlichen und besonderen Orten.
In der Kirche und in der Moschee.
Bei Durstigen und Hungrigen.
Bei Menschen mit anderen Hoffnungen.
Wo Menschen andere Kleidung tragen,
anders essen, anders wohnen,
an Anderes glauben, sich anders verhalten.

Der Rahmen:

Exerzitien auf der Straße,
vom 19.-28. Juni 2015.
Gott suchen und erfragen in der Begegnung.
Respektvolles Sehen und Hören.
Ohne Besserwissen und ohne Verurteilung.
Mit unverplanter Zeit. Mit Raum für Ungeahntes. Gott suchen in der Urbanität.
„Ich suche Gott, können Sie mir dabei helfen?“

Der Beginn in Mannheim:

2015 ausschreibungUnterbringung im Schlafraum mit anderen, die diese Exerzitien auf der Straße machen.
Mit Feldbett und Schlafsack.
In Räumen einer Mannheimer Pfarrei.
In Selbstverpflegung und in Abhängigkeit von der „Mannheimer Tafel“.

Der biblische Ausgangspunkt:

Mose macht beim brennenden Dornbusch in der Wüste die Erfahrung, dass er Abstand wahren und seine Schuhe ausziehen soll. Er hört dort seinen Namen und erlebt seinen „heiligen Ort“.

In Straßenexerzitien begegnen auch wir den Dornbüschen unseres Lebens, dem Verdrängten, Übersehenem, Missachtetem unter und in uns. Sich Gott nähern, wo er auf uns wartet – in Hungernden, Durstigen, Fremden, Obdachlosen, Drogenabhängigen, Gefangenen, Kranken – in den verdrängten Themen und den gemiedenen Orten unserer Lebensgeschichte.

Ein Weg der inneren Heilung:

Diese Exerzitienreise zu Orten der Gottesbegegnung ist ein tastender Weg, auf dem wir unsere Schuhe des Besserwissens, des Hochmutes, des Besserseins ausziehen, um wie Mose vor dem brennenden Dornbusch zu stehen – vor Dornbüschen, die uns unangenehm sind, die wir in unserem Leben nicht gern sehen – um auf Gott zu hören, uns innerlich ansprechen zu lassen und mit Gott zu reden.

Die Anmeldung zu diesen Exerzitien auf der Straße:

bei Lutz  Müller SJ, Tel. 0621-16066 lutz.mueller@offene-tuer.net
Kosten für die 10 Tage: ca. € 80.
Beginn am 19.06. gegen 17 Uhr; Ende am 28.06. gegen 14 Uhr.
Begleitung: Ulrike Groß, Lutz Müller.

Für Frauen in allen Lebens- und Liebesformen

13. – 17. Mai 2015 in Berlin
Exerzitien auf der Straße für Frauen in allen Lebens- und Liebesformen

 

Exerzitienflyer3

Geht in euren Tag hinaus …

ohne vorgefasste Ideen,

                          ohne Plan von Gott,

ohne Bescheid wissen,

ohne Bibliothek

geht so auf die Begegnung zu.

Brecht auf ohne Landkarte –
wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist

                               lasst euch finden
im Leben

                                        nach Madeleine Delbrêl

Exerzitienflyer2

Achtsam schauend und hörend die Impulse der Straße wahrnehmen. Erspürend und neugierig sich öffnen für das Schauen der Wirklichkeit in mir und um mich herum.

Ein einfacher Unterbringungsort, viel unverplante Zeit und eine schlichte Selbstversorgung unterstützen unseren Suchweg.

Abends laden wir dazu ein, gemeinsam auf den Tag zu schauen und davon zu erzählen, um vielleicht das Geheimnis Gottes in alldem zu entdecken. Näheres zu den Straßenexerzitien hier.

Beginnen wollen wir am Mittwoch, den 13.05.2015 um 19:00 Uhr.

Ende wird am Sonntag, den 17.05.2015 um 14:00 Uhr sein.

Die Kosten für die Verpflegung werden umgelegt (ca. 35,- Euro). Teilnehmen können bis zu acht Frauen.

Begleiterinnen:
Claudia Keysers, Berlin
Maria Jans-Wenstrup, Oberhausen
Manuela Knopp, Horb am Neckar

Ort: Ev. Martha-Gemeinde, Berlin-Kreuzberg

 

Impulse für die Fastenzeit

Ich bekomme seit gestern „Blaue Briefe“. Jeden Tag einen, per email. Sie enthalten kurze geistliche Impulse für den Tag. Wollt Ihr das ausprobieren? Dann hier bestellen.

Bei „He@ven OnLine“ kann man sich begleiten lassen durch die Fastenzeit. Unter den 70 Weggefährten und –gefährtinnen sind auch Menschen, die Straßenexerzitien begleiten.

 

Exerzitien auf der Straße in Hamburg

Mose hütete die Schafe seines Schwiegervaters Jetro, des Priesters von Midian. Einmal trieb er die Schafe über die Steppe hinaus und kam zu dem Berge Gottes, zum Horeb. Da erschien ihm der Engel Jahwes in einer Feuerflamme, mitten aus einem Dornbusch heraus. Und er sah hin, und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Da dachte Mose: „Ich will doch hingehen und dieses seltsame Schauspiel betrachten, warum der Dornbusch nicht verbrennt.“ Als Jahwe sah, daß er herantrat, um nachzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: „Mose, Mose!“ Dieser antwortete: „Hier bin ich!“ Da sprach Er: „Tritt nicht näher heran! Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden!“ Und er fuhr fort: „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, Der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.“ Da verhüllte Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

Exodus 3, 1-6

Exerzitien auf der Straße in Hamburg-Altona

Respektvolles Sehen und Hören üben

vom Freitag, den 17. bis Sonntag, den 26. Juli 2015

in der Kirchengemeinde der Hauptkirche St. Trinitatis, Altona „Exerzitien auf der Straße in Hamburg“ weiterlesen

Kommentar zu „Vom Gastgeber zur Geisel des Anderen“

Von Christian Herwartz

Susanne Szemerédy hat an ihrer Doktorarbeit über die Philosophie von Emmanuel Lévinas gesessen und sich als gelernte Sozialarbeiterin gefragt, wo sie diese Philosophie praktisch überprüfen kann. 2003 kam sie mit dieser Frage zu Exerzitien auf der Straße in Fribourg/Schweiz. Mit den Notizen aus diesen 10 Tagen, die im Buch nachzulesen sind, macht sie deutlich, dass sie nicht über die Exerzitien auf der Straße schreibt, sondern in einen dialogischen Prozess getreten ist. In den folgenden Jahren hat sie auch Exerzitienkurse mit begleitet und ist in ihren Beruf zurückgekehrt.

Ihre Arbeit ist auch für diejenigen gut lesbar, der die philosophische Fachsprache nicht verstehen. Nur im ersten Kapitel musste sie in der Abgrenzung von anderen philosophischen Fragestellungen nachweisen, welchem Forschungsgegenstand sie sich zuwenden wollte. Auch wenn es nicht so schwer ist, die Arbeit ohne all die Fußnoten zu lesen, würde ich mich über ein populärer gehaltenes Buch mit den Ergebnissen freuen.

Szemerédy, Susanne (2013) Vom Gastgeber zur Geisel des Anderen. Reihe: Münchner Studien zur Erwachsenenbildung, Band 8, 360 Seiten

Leseprobe aus „Auf nackten Sohlen“

„Dahin wage ich mich nicht“

Von Christian Herwartz

Leseprobe Seite 69/70 aus Herwartz, Christian (2006) Auf nackten Sohlen. Exerzitien auf der Straße. Ignatianische Impulse, Band 18. Echter Verlag, Würzburg.

Im Sommer 2003 fragte eine kleine Gruppe aus der Emmausbewegung an, ob sie zu Exerzitien nach Berlin kommen könnten. Sie wurde vom schon verstorbenen Bruder Jan gegründet, der regelmäßig in Gefängnisse ging, dort Bibelgesprächsgruppen gründete und der auch Land, auf Land ab die Treffpunkte von Drogenabhängigen kannte. Er ging vielen Menschen nach und lud sie zu Treffen ein. „Die Menschen in unserer Gruppe sind alle aus bedrückenden Lebensumständen umgekehrt. Sie wurden oft mit ihren Hoffnungen, mit ihren Fragen nach erfülltem Leben, nach Gott nicht ernst genommen,“ sagte er mir einmal. „Und sie sind mit ihrem Hunger nach Antworten und Liebe aus den herrschenden Anpassungsdruck ausgestiegen.“ „Leseprobe aus „Auf nackten Sohlen““ weiterlesen