Das Leid sehen wollen

Eine Solidaritätsaktion des Erzbistums Köln für Flüchtlinge hat bundesweit Aufmerksamkeit erregt.

Hunderte Kirchenglocken der rheinischen Erzdiözese schlugen am Freitagabend 23.000 Mal um an die gestorbenen Mittelmeerflüchtlinge zu erinnern. Dabei sollte jeder Glockenschlag für einen der seit dem Jahr 2000 auf der Flucht nach Europa verstorbenen Menschen aus dem Nahen Osten und Afrika stehen. Der Kölner Kardinal Woelki wollte die Aktion als Weckruf für die Politik verstehen. „Die Totenglocken sollen eine europäische Flüchtlingspolitik einfordern, die einen legalen Weg für Flüchtlinge nach Europa schafft“, so der Kölner Oberhirte.

Zudem lud das Erzbistum zu einem, die Aktion begleitenden, Solidaritätsabend vor dem Dom ein. Mit einer ökumenischen Andacht wurde dort der 23.000 Opfer gedacht. Zahlreiche Bistümer und Kirchengemeinden in ganz Deutschland schlossen sich der zeichenhaften Aktion an und ließen ebenfalls ihre Glocken erklingen.

Dazu: Glocken läuten für tote Flüchtlinge (Süddeutsche Zeitung, 19.06.2015)
23.000 Glockenschläge für 23.000 tote Flüchtlinge (Westdeutscher Rundfunk, 19.06.2015)

aus www.kath.de vom 20.6.15

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