2015 – Freiburg

Treffen der BegleiterInnen von Straßenexerzitien (zum runterladen bitte klicken)

6.-8. Februar 2015 in Freiburg

40 Männer und Frauen (plus zwei Kleinkinder) trafen sich an diesem Wochenende im Jugendheim der Freiburger Gemeinde St. Andreas, um sich über die Erfahrungen mit der Begleitung von Straßenexerzitien auszutauschen, sie zu reflektieren, Ausblick zu halten usw.

Urban Heck als Hauptorganisator und Ulrike Müller als Chefköchin machten uns zusammen mit einer Reihe anderer Engagierter sorgten sich um einen guten hilfreichen Verlauf – ganz vielen Dank dafür!

Nach einer Ankommzeit am Freitagabend trafen wir uns am Samstag vormittags und nachmittags jeweils in Kleingruppen, aus denen im Anschluss Einiges ins Plenum gegeben wurde:

  • Die interreligiöse Dimension in Straßenexerzitien
    • Der Ausgangspunkt von Straßenexerzitien ist erstmal unabhängig von verfasster Religion: Sehnsucht; Verletzung; Heil; Menschwerdung.
    • Es geht darum, sich auf/von der Straße ansprechen zu lassen und dann von den eigenen Erfahrungen zu erzählen. Bibeltexte haben die Funktion, ein Gegenüber und eine Sprache zur Deutung zu bieten. In interreligiösen Gruppen oder auch im Gespräch mit Menschen ohne verfasste Religion könnten diese Funktion auch Musik, ein Bild, ein Gedicht übernehmen. Aber auch z.B. die Dornbuschgeschichte selbst könnte auch als Bildgeschichte für menschlich-existentielle Fragen gelesen werden. Frage: Wie weit geht da unsere Bereitschaft/Offenheit/ Möglichkeit?
    • Hilfreich können Bilder sein wie das von den Religionen als verschiedenen Bäumen, die alle in der Tiefe vom selben Grundwasser leben, oder vom Aufstieg auf einen Berg von verschiedenen (weit voneinander entfernten) Seiten oder von verschiedenen Flüssen, die alle ins selbe Meer fließen.
      Für die Begleitung solcher Gruppen (oder auch einzelner ohne oder aus anderen Religionen) scheint es noch mal wichtiger zu sein, bei sich zu bleiben und offen zuzuhören, in Beziehung zu treten (und z.B. nicht bei der „Lehre“ zu bleiben).
  • Austausch über die Erfahrungen des vergangenen Jahres
    Ins Gespräch kamen Erfahrungen aus eigenen Straßenexerzitien der Teilnehmenden.
    Ein starker Schwerpunkt war aber auch das Gespräch über die Nachwirkung von Exerzitien, die davon geprägte Haltung im Alltag. Dabei wurden verschiedene Aspekte/Fragen wichtig:

    • Wie kommen Entscheidungen zustande?
    • größere Freiheit
    • größere Achtsamkeit
    • Räume/Menschen suchen/entdecken, wo das in Exerzitien erfahrene Erzählen über das, was mich bewegt, auch zu Hause möglich ist
  • Was ist wesentlich für Straßenexerzitien?

Vormittagsgruppe:

  • Tatsächlich auf die Straße gehen (äußerlich oder innerlich)
  • Begleitung als Gegenüber für die eigenen Erfahrungen (durch ausdrückliche BegleiterInnen, durch die Gruppe und durch die Straße)
  • Offenheit
  • Freiheit
  • Augenhöhe in der Gruppe

Bei Abwandlungen der „Grundform“ hilft die Frage: Was ist hilfreich (nicht: was ist erlaubt?) Dabei sollte aber im Hintergrund die Frage bleiben: Wie bleiben wir offen für die, die wenig Geld haben, die sich „anders“ benehmen u.ä.?
Brücken zu den „klassischen“ Straßenexerzitien können andere Formen sein, die ggf. auch in z.B. Exerzitienhäusern o.ä. stattfinden können. Der Kerngedanke, dass der Glaube kostenfrei ist, darf aber nicht verloren gehen.

Nachmittagsgruppe:
Zwei Dinge sind unverzichtbar:
1. Das offene Auf-die-Straße-Gehen
2. Das Gespräch am Abend
Alle anderen Fragen (wie: Wo/wie übernachten? Was darf es kosten? Bibeltexte? Usw.) sind variabel handhabbar nach der Leitfrage: Was ist hilfreich?

  • Bibelarbeit
    Es wurde nicht so sehr über Bibeltexte gesprochen, die konkret den Exerzitienprozess unterstützen können, sondern mehr (u.a. an Ex 2) dafür geworben, jüdisch-christliche Exegese ernstzunehmen und – wo es passt – einzubringen.
  • Straßenexerzitien im Kontext von Kirche und Gesellschaft
    Strassenexerzitien als Ferment, als Hefe, die Kirche und Gesellschaft verändern kann. Damit das wirkt muss die Hefe noch wachsen, darf aber nicht zu schnell gehen. Wie kann das noch besser gelingen?

    • Angebote um weiter im Kontakt zu bleiben mit der gemachten Erfahrung. Geistliche Begleitung als natürlicher Partner der StrEx (gibt es das in beiden Kirchen?)
    • Treffen am Rande von Kirchentagen („Alumni“)
    • Angebote für junge Leute („Initiation“), v.a. in der Zeit zwischen Schulabschluss und Studium
  • Neuanfang im Begleiten
    In der Gruppe trafen sich sechs „Neue“ mit einem „alten Hasen“ und sprachen zunächst über eigene Exerzitienerfahrungen. Dann ging es u.a. um folgende Fragen:

    • Welche Leitbilder gibt es? – (Gottesname, Dornbusch, Schuhe ausziehen…)
    • Wie gestalte ich als BegleiterIn den „Resttag“ neben dem Begleitgespräch
    • Selbstverständnis von BegleiterInnen bei Straßenexerzitien? – (Zuhören; strukturierte Zurückhaltung; Interesse an den Erfahrungen der anderen; „Exerzitien sind Chefsache.“; die Kraft der Gruppe nutzen; öffnende Fragen stellen…)
  • Eigene Zeit auf der Straße
    mit anschließendem persönlichen Austausch

Am Samstagabend nahm unsere Gruppe am Gottesdienst der Gemeinde teil.

aus Plenum am Sonntag:

  • Buchprojekte:
    Geschichten und Erfahrungen für die Nachfolger in der Naunynstr.;
    Einfach ohne ….“  /  „Einfach mit …“
  • Verlag fragt Buch über StraEx an, soll bis August 2015 fertig sein;
     bis 30. April sollen Texte an Maria geschickt werden
    „Erfahrungsberichte mit Vielfalt der Formen“

Struktur(Rolf):

– Was sind StraEx? – Setting – Vielfalt der Formen
– Phasen: Sehnsucht entdecken, über die Grenze gehen, in den Alltag
– (Beschreibung und Erfahrungen)
– Kontexte / Reflexionen: Wirtschaft, Gesellschaft, Kirche, interreligiöse und apostolische Kontexte, Spiritualität

  • Homepage:
    Kathrin und Jörg informieren über den aktuellen Stand. Die website und mailing-Liste läuft über Kathrin – werbefrei. Es ist zudem eine Facebook-Seite eingerichtet.

    • Wer möchte helfen die website mehr zu strukturieren bzw. katalogisieren?
    • Wer möchte im Redaktionsteam mitarbeiten? Für beide Anfragen bitte bei Kathrin oder Jörg melden.
    • Rückmeldungen sind erwünscht!  an Kathrin oder Jörg
  • Passwort interner Bereich: Das Passwort für den internen Bereich lautet: hören&sehen
  • Gewünscht wird bei den Kursausschreibungen: „Es sind noch x Plätze frei“
  • Neu ist der Kurs „Ökumene und Märtyrer“; Infos dazu auf „Aktuell“
  • Begleitertreffen 2016
    Andreas lädt nach München ein und Nadine könnte sich vorstellen mit einem Team dies in Berlin zu organisieren. Der Gottesdienst am Samstagabend wurde als angenehm empfunden.
    Es besteht der Wunsch den Gottesdienst nur intern in der Begleitergruppe zu feiern. Die Vorbereitung wird zweigeteilt:
    Logistik: Andreas
    Inhaltlich: Timo, Peter, Kathrin
  • Anfragen StraEx und Angebote
    Wer einen Kurs anbietet, bitte kurze email an Kathrin oder Jörg. Damit auf der Homepage der Hinweis „noch x Plätze frei“ öfters aktualisiert werden kann, sollten die Anbieter dies bitte via
    email auch öfters an Kathrin oder Jörg melden.
    Wer noch Begleiter sucht, bitte mailen an: mail@strassenexerzitien.de

Es wird noch gesucht:                                                          melden bei AnbieterIn:

1.-3.05.15 Straßburg: 2xMann franz. sprechend                  blandinesomot@gmail.com

17.-26.04.15 Berlin: 2xMann und 2xFrau                           christian.herwartz@jesuiten.org

  1. Mai 2015 Köln: 1x Mann und 1x Frau et.64@gmx.de
  2. Juni 2015 Kirchentag Stuttgart: viele Frauen/Männer christian.herwartz@jesuiten.org

17.-26.07.15 Hamburg: 1xMann                                         katharina-prinz@gmx.de

24.07.-2.08.15 Pirmasens: 1xMann                                     sr.dorotea@hotmail.com

31.07.-9.08.15 Berlin: 1xMann                                            christian.herwartz@jesuiten.org

7.-16.08.15 Ludwigshafen: 1x Mann                                              elisabeth.steiff@web.de

27.-30.0815 Lüneburg: : 1x Mann und 1x Frau                   Gloeding@baptisten.de

4.-13.09.15 München: 1x Mann und 1x Frau                      mucluke@aol.com

11.-20.09.15 Berlin: 2xMann                                                          christian.herwartz@jesuiten.org

noch in Planung:

einen Tag regional in Karlsruhe                                            dinegatzweiler@gmx.de

Wochenende für Jugendliche in Essen                                 christophholbein@gmx.de

Es gibt eine Anfrage aus Ravensburg von einer Schule für Erzieherinnen, die wieder StraExbesuchen möchten, d.h. in fünf Tagen sind fünf Gespräche einzuplanen. In welcher Stadt wäre dies möglich?  Timo (Saarbrücken oder Neunkirchen) und Andreas (München) überlegen.

Allgemeines

  • Alle StraEx-Anfragen für Jugendlichen gehen an Manuela.
  • Christian möchte inhaltlich dabei bleiben, aber nicht in Leitungsfunktion. Auf die Frage, wie die Gruppe der StraEx-Begleiter ihn noch entlasten könnte, antwortet er: „Es reicht, wenn alle versuchen, anstehende Aufgaben und Verantwortungen wahrzunehmen und abzunehmen.“
  • „Wie kann der Kontakt von StraEx-Teilnehmern, die keine Begleiter sind, stattfinden?“
    • Facebook, Chatroom, Mailingliste, Newsletter
    • 1x pro Jahr ein regionales oder bundesweites Treffen, ev. bei Kirchentag
    • alle Begleiter sollen am Kursende fragen, wer Interesse daran hätte
    • die Orga sieht das Plenum als Aufgabe der Teilnehmer nicht der Begleiter
  • Rückmeldungen
    • Es herrschte Freude darüber, wie selbstständig Neue für Kurse angesprochen wurden.
    • Neue in Kursen, die die Fähigkeit zum zuhören haben, können von Begleitern angefragt werden, ob sie sich zukünftig das Begleiten vorstellen könnten.
    • Ein großes und herzliches Dankeschön an Kathrin und Jörg, die die Homepage übernommen haben und über die vielen anderen Verantwortungen, die in der Gruppe der Begleiter so unkompliziert und einfach übernommen wurden.

Das Plenum wurde 2015 bewusst entspeckt und dies war eine gute Erfahrung.

vom Vorbereitungsteam:

  • von 40 Personen haben nur 11 auf dem Boden geschlafen; Betten nötig
  • zu viel Saft eingekauft, es wurden nur 9 Liter benötigt; Tee, Wasser, Kaffee ausreichend
  • der „schnarchende Mann hat seine Matratze nicht eingepackt“ 😉
  • das Ergebnis der Spendenbox lautet: Eur 115,–, welches an die Jugend von St. Andreas überwiesen wird

Protokoll: Maria Jans-Wenstrup (Samstag) und Patrick Jutz (Sonntag)